Dienstbibliothek des Landesarchivs Speyer

Mit dem 1817 gegründeten Kreisarchiv der bayerischen Pfalz entstand zeitgleich eine historisch gewachsene Dienstbibliothek für den internen Gebrauch. 

Bestand

Mittlerweile umfasst der Bibliotheksbestand rund 66.000 Medieneinheiten, davon ca. 200 digitale Medien und 160 laufend gehaltene Zeitschriften (Stand: Dez. 2024). 

Als wissenschaftliche Präsenzbibliothek bestehen die wesentlichen Aufgaben im Sammeln, Erschließen und Vermitteln von wissenschaftlicher Literatur sowie der Literaturinformation. Die Bibliothek hält die für die Arbeit des Archivs benötigte Literatur bereit und dient den Benutzern als Ergänzung zu ihrer Forschungsarbeit. Aufgrund der historischen Zusammenhänge erstreckt sich das Sammelprofil auch auf die an den Sprengel des Landearchivs angrenzenden Gebiete.

Die Hauptsammelgebiete weisen deutlich auf den Charakter der Dienstbibliothek hin: Archivkunde und historische Hilfswissenschaften einerseits, pfälzische und rheinhessische Geschichte und Volkskunde andererseits. Der jährliche Zuwachs der Bibliothek beträgt ca. 300 Medieneinheiten. Dabei spielen Schenkungen von Privatpersonen, öffentlichen Institutionen, Nachlässe, Belegexemplare und Pflichtabgaben öffentlicher Behörden eine wichtige Rolle für die Erweiterung des Bibliotheksbestandes.

Durch die Verwaltungsvorschrift der Landesregierung vom 14. Dezember 2004 ("Abgabe von Medienwerken an wissenschaftliche Bibliotheken und an die Landesarchive“) ist die Abgabe eines Pflichtexemplars aller von Behörden und Dienststellen des Landes herausgegebenen Publikationen an das Landesarchiv gesetzlich geregelt. Außerdem gewährleistet die Übernahme von älterer Literatur aus Behörden („Amtsdrucksachen“) eine wertvolle Ergänzung zu deren Aktenüberlieferungen.

Amtsdrucksachensammlung

Die Amtsdrucksachensammlung im Bestand U stellt eine Übergangsform zwischen Bibliotheks- und Archivbestand dar. Hier wird amtliches und halbamtliches Schrifttum vieler Ebenen der staatlichen Verwaltung sowie "graue Literatur" bereitgestellt. Die Sammlung (ca. 20 laufende Meter) bewahrt den Dokumentationswert dieses Schrifttums, das vielfach in Bibliotheken nicht gesammelt wird. Es stellt einen Ersatz für Schriftgut dar, dessen Archivierung zwar nicht in die Zuständigkeit des Landesarchivs fällt, dessen Informationsinhalte aber dennoch für die Arbeit des Landesarchivs von Bedeutung sein können (z. B. Drucksachen der obersten und oberen Verwaltungsbehörden, Kommunen, Kammern, Verbände, Vereine, Parteien, öffentlichen und privatwirtschaftlichen Unternehmen, welche nicht im Buchhandel erscheinen).

Systematik

Der Bibliotheksbestand ist nach einer am Ende des 19. Jahrhunderts begründeten Systematik nach Fachgebieten geordnet, die seitdem kontinuierlich erweitert wurde. Innerhalb dieser Systematik wird der Bestand im Magazinbereich fortlaufend numerisch aufgestellt.

Die frei zugängliche Handbibliothek im Benutzersaal des Landesarchivs enthält rund 3600 Bände und ist ebenfalls systematisch gegliedert. Innerhalb dieser Fachgruppen wird der Bestand weiter nach sachlichen Gesichtspunkten unterteilt.

Katalog

Alle Medien werden im elektronischen Katalog Dr.Doc (OPAC) erfasst und sind für Benutzer des Landesarchivs auf einem im Benutzersaal befindlichen PC recherchierbar. 

Der Katalog enthält nicht nur den Nachweis über eingegangenen Medien, sondern enthält auch eine Vielzahl an Aufsätzen, die für eine vertiefende Literaturrecherche sehr wichtig sind. Die Aufsätze werden dabei nicht nur formal, sondern auch inhaltlich mit Schlagworten im Katalog erschlossen.

Die Retrokonversion der alphabetischen Zettelkataloge 1817 – 1999 ist abgeschlossen, sie wurden nach Abschluss des Retrokonversionsprojekts aus dem Benutzersaal entfernt.