Termine und Veranstaltungen

DIE PFALZ IM DEUTSCHEN KAISERREICH. Blick auf die Epoche 1871 bis 1918

Eine Buchvorstellung im Landesarchiv Speyer

Zwischen 1871 und 1918 gehörte die heutige Pfalz zu Bayern. Das Handbuch „Die Pfalz im Deutschen Kaiserreich“ ist die neueste Publikation des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde (IPGV) in Kaiserslautern. Das Buch wurde herausgegeben von Christian Decker, Sabine Klapp, Wilhelm Kreutz,  Dieter Schiffmann und Hannes Ziegler. Es beschäftigt sich mit der bislang wenig erforschten Epoche des Deutschen Kaiserreichs und nimmt damit eine Zeit voller Widersprüche in den Blick. Die thematisch breit gefächerte regionale Fallstudie umfasst 25 Einzelbeiträge. Inhaltliche Schwerpunkte bilden unter anderem die innovativen Prozesse der Industrialisierung und Urbanisierung. Zudem werden, neben zahlreichen weiteren Aspekten, soziokulturelle Milieus, die Anfänge und Entwicklung politischer Parteien sowie die vielfältige Vereinskultur in der Pfalz beleuchtet.

Die Buchvorstellung findet am Donnerstag, 3. Juli 2025 um 19.00 Uhr  im gemeinsamen Foyer von Landesarchiv Speyer und Landesbibliothekszentrum, Otto-Mayer-Str. 9, 67346 Speyer statt. Nach der Begrüßung durch die Leiterin des Landesarchivs, Gisela Fleckenstein und einem Grußwort von Sabine Klapp, Direktorin des IPGV, werden Herausgeber und Autoren ausgewählte Aspekte des Buchprojektes in drei schlaglichtartigen Kurzvorträgen vorstellen und neueste Forschungsergebnisse vermitteln.

Beim anschließenden Umtrunk besteht an diesem Abend außerdem die Möglichkeit, das druckfrische Werk zu erwerben und mit den Beteiligten ins Gespräch zu kommen.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Lesekurs Speyer

Einladung zum Paläografie-Kurs in Speyer

Wir laden Sie herzlich zum diesjährigen Paläografie-Kurs ein, der sich der faszinierenden Welt der Handschriften des 18. bis 20. Jahrhunderts widmet.

Der Kurs findet vom 13. August bis 10. September 2025 immer mittwochs von 10:00 bis 11:30 Uhr im Gruppenarbeitsraum des Landesarchivs Speyer statt.

Wir bitten um vorherige Anmeldung im Lesesaal unter Tel: 06232 9192-0 oder per E-Mail an: l.liznerski(at)lav.rlp.de.

Alte deutsche Schrift

Beim Lesen alter Briefe und Familiendokumente oder der Erforschung anderer historischer Schriftstücke fällt es geschichtlich Interessierten oft schwer, die alte deutsche Schreibschrift zu entziffern, die 1941 von der lateinischen Schreibschrift abgelöst wurde.

Nach der durchweg positiven Resonanz auf das Seminar im Frühjahr bieten wir nunmehr folgende Termine für den Herbst an, die einen Einstieg in das Lesen von Schriftstücken aus dem 18. und 19. Jahrhundert anhand archivischer Quellen des Landeshauptarchivs Koblenz ermöglichen:

Freitag, 31.10.2025, 14.30 bis 16.30 Uhr: Grundlage dieser Übung ist ein teilweise gedruckter, teilweise handschriftlicher Eintrag aus einem Heiratsregister des 19. Jahrhunderts. Dieses Angebot richtet sich an Interessierte ohne Vorkenntnisse. 

Freitag, 07.11.2025, 14.30 bis 16.30 Uhr: Grundlage dieser Übung ist ein handgeschriebener amtlicher Text des 19. Jahrhunderts. Dieses Angebot richtet sich an Interessierte ohne Vorkenntnisse oder mit Grundkenntnissen.

Freitag, 14.11.2025, 14.30 bis 16.30 Uhr: Grundlage dieser Übung ist ein handgeschriebener amtlicher Textes des 18. Jahrhunderts. Dies Angebot richtet sich an Interessierte mit fortgeschrittenen Kenntnissen.

Die Kurse finden im Landeshauptarchiv Koblenz, Karmeliterstr. 1/3, statt. Die Teilnahme ist kostenlos, Arbeitsmaterialien werden gestellt. 

Bitte melden Sie sich für einen der Termine an unter: a.grosche-bulla(at)lav.rlp.de (Andrea Grosche-Bulla).

Kontakt für Rückfragen: Dr. René Hanke (r.hanke(at)lav.rlp.de)

Die Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz übernimmt Unterlagen aus Landesbehörden und Gerichten, die einmalige Quellen für die Erforschung und das Verständnis der Vergangenheit darstellen, und macht sie für die Nutzung allen historisch Interessierten zugänglich – von Genealogie über die Ortsgeschichte bis zur universitären Forschung. Sie verwahrt Akten, Urkunden, Karten und weiteres Schriftgut aus über 1200 Jahren rheinland-pfälzischer Geschichte.

Weitere Informationen: Landesarchivverwaltung RLP/Landeshauptarchiv Koblenz, Karmeliterstr. 1/3, 56068 Koblenz, Telefon 0261 9129-0, www.lav.rlp.de

Computerchip

Der zweitägige Workshop des Bundesarchivs und der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz wird im Landeshauptarchiv Koblenz hybrid angeboten und bietet mit internationaler Beteiligung ein umfassendes Bild der Thematik.  

Die Einladung zum Workshop finden Sie hier

Gebäude der Firma Romika

Vortrag im Landeshauptarchiv Koblenz, Karmeliterstr. 1/3,

am Dienstag, 22. Juli 2025, 18:00 Uhr

Die „Romika-Schuhfabrik Aktiengesellschaft“ in Gusterath-Tal geriet nach 1933 als „nichtarische Firma“ in das Visier der nationalsozialistischen Machthaber. Die überwiegend jüdischen Anteilseigner wurden gezielt aus dem Unternehmen gedrängt und das Betriebsvermögen durch eine Auffanggesellschaft unter neuer Leitung übernommen. Nach dem Krieg versuchten die früheren jüdischen Inhaber bzw. ihre Erben vergeblich, in einem Restitutionsprozess die Kontrolle über die Romika zurückzuerlangen. Der Vortrag von Prof. Dr. Hans-Friedrich Müller beleuchtet sowohl die scheinlegale Enteignung der Aktionäre durch das NS-Regime als auch die juristische Aufarbeitung der Arisierung in der Nachkriegszeit im Rahmen der „Wiedergutmachung“. 

Wir freuen uns, Sie zu dieser Veranstaltung einladen zu dürfen! Bei einem Glas Wein wird sich die Möglichkeit für intensiven Austausch und Gespräch ergeben.

Kontakt:  Dr. Christine Goebel, c.goebel(at)lav.rlp.de, Tel.  0261 9129-117

Karikatur Mensch ärgere Dich nicht

Vortrag im Landeshauptarchiv Koblenz, Karmeliterstr. 1/3,

am Dienstag, 03. Juni 2025, 18:00 Uhr

Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs begann die Forderung der Verantwortungsübernahme für die Gräueltaten, die das „Dritte Reich“ in zwölf Jahren Herrschaft begangen hatte. Weit über die historisch tradierte Forderung nach Reparationszahlungen, wie sie bereits nach dem Ersten Weltkrieg realisiert wurden, forderte man nun eine historische und juristische Neuheit: Die Wiedergutmachung. 

Schließlich wurde bisher kein Staat nach der Niederlage eines Krieges gezwungen, Entschädigungs- und Restitutionsleistungen für die an einer verfolgten Minderheit im eigenen Land begangenen Verbrechen durchzuführen. Doch die Frage schien nicht leicht zu beantworten, denn ganz zynisch konnte man fragen: „Was verlangt man für sechs Millionen Tote?“ (Benjamin Ferencz) Und so widmete man sich dieser „Suche nach dem Recht“, und zwar „dem richtigen Recht“ (Winstel: Verhandelte Gerechtigkeit, S. 59). 

Durch politische Entscheidungen über behördliche Antragsbewilligung zeichnete sich zügig ab, dass der Themenkomplex doch nicht leichtfertig fertigzustellen war, widmete sich doch die Bundesregierung selbst in den 1950ern der Gesetzgebung. Mit dem Bundesergänzungsgesetz vom 1. Oktober 1953 und insbesondere dem Bundesentschädigungsgesetz vom 29. Juni 1956 wurde der Entscheidungsspielraum der Länder limitiert und fortan durch Bundesgesetzgebung geregelt. 

Im Rahmen der Vortragsveranstaltungen des Landeshauptarchivs Koblenz erläutern Herr Maurice Weishaupt und Herr Dr. Eike v. Boetticher die Geschichte der Wiedergutmachung von 1945 bis 1953 in Rheinland-Pfalz. Aus Sicht des Bundeslandes werden die entscheidenden historischen Momente und Motive zur Entwicklung dieses historisch präzedenzlosen Vorhabens dargestellt. 

Wir freuen uns, Sie zu dieser Veranstaltung einladen zu dürfen! Bei einem Glas Wein wird sich die Möglichkeit für intensiven Austausch und Gespräch ergeben.

Kontakt:  Dr. Christine Goebel, c.goebel(at)lav.rlp.de, Tel.  0261 9129-117

Historische Aufnahme. Archivare im Staatsarchiv Koblenz

Das kostenlose Angebot des Landeshauptarchivs Koblenz möchte Ihnen Strategien und Möglichkeiten der Archivrecherche vermittteln und Sie mit unserem Serviceangeboten und der Datenbank APERTUS vertraut machen. Die Veranstaltung wird ca.  1 ½ Stunden in Anspruch nehmen. Die Termine im März und im Mai finden in Präsenz im Landeshauptarchiv Koblenz, Karmeliterstraße 1-3 statt. Der Termin am 7. November 2025 wird Online angeboten. Sie erhalten nach der Anmeldung einen Link für die Teilnahme. 

Termine:   11. März 2025, 17.00 Uhr, Landeshauptarchiv Koblenz, Karmeliterstraße 1-3  |  07. Mai 2025, 17.00 Uhr, Landeshauptarchiv Koblenz, Karmeliterstraße 1-3  |  07. November 2025, 16.00 Uhr, Online  

Um optimal auf Fragen und Wünsche eingehen zu können, ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Wir bitten um Anmeldung unter post(at)lav.rlp.de

Kontakt: 

Dr. Christine Goebel, c.goebel@lav.rlp.de, 0261/9129-117

Grabmal des Erzbischofs Johann Philipp von Walderdorff (1756-1768) im Trierer Dom
Triers Erzbischöfe und Kurfürsten (1623-1802) als Menschen und Regenten

Vortrag im Landeshauptarchiv Koblenz, Karmeliterstr. 1/3,

am Dienstag, 29. April 2025, 18 Uhr

Die Trierer Erzbischöfe und Kurfürsten waren gleichzeitig geistliche Oberhirten und Oberhäupter eines Staates. Sie entstammten einflussreichen Familien und gehörten zum elitären Kreis der Fürsten, die den Kaiser wählten. Und nicht zuletzt waren sie unverwechselbare Charaktere. Immer wieder hatte ihr Handeln weitreichende Folgen für die Menschen an Rhein und Mosel. Dies gilt insbesondere für die Zeitspanne vom Dreißigjährigen Krieg bis zum Untergang von Erzbistum und Erzstift im Zeitalter der Französischen Revolution.

Im Rahmen der Vortragsveranstaltungen des Landeshauptarchivs Koblenz entwirft Herr Dr. René Hanke das Panorama dieser Zeit. Im Mittelpunkt stehen dabei die Menschen auf dem Thron, zu deren Lebens- und Regierungsgeschichte der Referent kürzlich ein umfangreiches Werk veröffentlicht hat.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch und einen angeregten Austausch mit Ihnen bei einem Glas Wein!

Kontakt: Dr. Christine Goebel, c.goebel@lav.rlp.de, 0261/9129-117

Einführung in die Paläografie- AUSGEBUCHT!!!
Beim Lesen alter Briefe und Familiendokumente oder der Erforschung anderer historischer Schriftstücke fällt es geschichtlich Interessierten oft schwer, die alte deutsche Schreibschrift zu entziffern, die 1941 von der lateinischen Schreibschrift abgelöst wurde. 
Das Seminar bietet einen Einstieg in das Lesen von Schriftstücken aus dem 18. und 19. Jahrhundert anhand archivischer Quellen des Landeshauptarchivs Koblenz.

Termine:      21.03./      28.03./      04.04.2025,      jeweils von 15.30 bis 17.00 Uhr 

Die Teilnahme an den drei Unterrichtseinheiten ist kostenlos, Arbeitsmaterialien werden gestellt. Der Frühjahrskurs ist bereits ausgebucht, weitere Termine folgen! 

Kontakt für Rückfragen:      Dr. René Hanke (r.hanke(at)lav.rlp.de)
Anmeldung:      Andrea Grosche-Bulla (a.grosche-bulla(at)lav.rlp.de)

Die Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz übernimmt Unterlagen aus Landesbehörden und Gerichten, die einmalige Quellen für die Erforschung und das Verständnis der Vergangenheit darstellen, und macht sie für die Nutzung allen historisch Interessierten zugänglich – von Genealogie über die Ortsgeschichte bis zur universitären Forschung. 
Sie verwahrt Akten, Urkunden, Karten und weiteres Schriftgut aus über 1200 Jahren rheinland-pfälzischer Geschichte.

Weitere Informationen: Landesarchivverwaltung RLP/Landeshauptarchiv Koblenz, Karmeliterstr. 1/3, 56068 Koblenz, Telefon 0261 9129-0, www.lav.rlp.de

Vortrag im Landeshauptarchiv Koblenz, Karmeliterstr. 1/3,

am Dienstag, 25. März 2025, 18:00 Uhr

Seit 1970 fesselt der Tatort jeden Sonntag mehr als ein Viertel der Fernsehzuschauer (2023) und gehört zu den erfolgreichsten Sendereihen im deutschen Fernsehen. Aber nicht nur fiktive Formate sind beliebt, auch das Interesse am realen Verbrechen ist groß, wie die Vielzahl an Podcasts und Fernsehprogramme zum Thema True Crime zeigen. 

Am 25. März richten wir gemeinsam den Blick auf die Möglichkeiten, sich im Archiv mit historischen Straftaten zu beschäftigen. Im Mittelpunkt stehen dabei historische Kriminalfälle aus Koblenz und Umgebung. Herr Felix Meyer wird Sie als Referent im Rahmen der regelmäßigen Vortragsveranstaltungen des Landeshauptarchivs Koblenz in die Welt der archivischen Quellen der Strafverfolgung und Strafvollstreckung einführen.

Wir freuen uns, Sie zu dieser Veranstaltung einladen zu dürfen! Bei einem Glas Wein wird sich die Möglichkeit für intensiven Austausch und Gespräch ergeben.

Kontakt:  Dr. Christine Goebel, c.goebel(at)lav.rlp.de, Tel.  0261 9129-117

In Zusammenarbeit mit dem Archivberatungs- und Fortbildungszentrum des Landschaftsverbands Rheinland bietet die Landesarchivverwaltung RLP/das Landeshauptarchiv Koblenz im November folgendes Seminar plus Workshop an: Rheinische Vorfahren – Methodik und zentrale Quellen für die Familienforschung.

In drei Online-Veranstaltungen lernen die Teilnehmenden klassische genealogische Quellen in kommunalen und kirchlichen Archivbeständen des Rheinlands kennen. Sie erhalten Einblicke in einschlägige Internet-Portale und Informationen zu historischen Grundwissenschaften wie der Paläographie und der Chronologie, die eine genealogische Recherche unterstützen, sowie einen Ausblick auf weiterführende Quellen zur Familienforschung. Abgerundet wird das Seminar mit einem Besuch im Landeshauptarchiv Koblenz. Vor Ort erhalten die Teilnehmenden Einblick in Originalquellen und erfahren, wie sie einen Archivbesuch gut vorbereiten und im Archiv erfolgreich recherchieren können.

Termine: 8., 15., 22. und 29.11.2024

Näheres zu den Seminarinhalten und Anmeldemodalitäten finden Sie hier! Wir freuen uns über Ihr Interesse!

Sinn und Gestaltung von Wappen und Flaggen

Vortrag im Landeshauptarchiv Koblenz, Karmeliterstr. 1/3,

am Dienstag, 29. Oktober 2024, 18:00 Uhr

Ob auf einem Siegel, an einem Rathaus oder einer Burg, einem Stadttor, bei einem Fußball-Länderspiel oder einer politischen Demonstration – immer wieder stoßen wir im Alltag auf Wappen und Flaggen. Beide sind eng verwandt und Gegenstand der Heraldik, der Wappenkunde. Ihre Ursprünge gehen weit in das Mittelalter zurück. Sie werden aber auch heute noch von Familien, Gemeinden und Staaten geführt.

In Rheinland-Pfalz ist die Einführung neuer Wappen und Flaggen für Landkreise und Gemeinden, beispielsweise nach einer Fusion, genehmigungspflichtig. Vorgeschrieben ist auch eine vorherige Begutachtung durch die Landesarchive in Koblenz und Speyer, die amtliche Belegsammlungen für die Wappen- und Flaggengenehmigungen für ihre jeweiligen Zuständigkeitsbereiche führen.

Im Rahmen der Vortragsreihe der Landesarchivverwaltung werden Ihnen Dr. René Hanke und Andrea Grosche-Bulla zahlreiche Beispiele aus Geschichte und Gegenwart, vor allem aus den reichen Beständen des Landeshauptarchivs, zeigen und erläutern. Dabei wird der Schwerpunkt auf der Kommunalheraldik in Rheinland-Pfalz liegen.

Erfahren Sie, welche Bedeutung Wappen und Flaggen immer noch zukommt, welche Bestandteile und Formen sie haben und nach welchen Regeln sie gestaltet werden – und warum das Landeswappen nie hätte genehmigt werden dürfen!

Wir freuen uns auf Ihren Besuch und einen angeregten Austausch mit Ihnen bei einem Glas Wein!

Kontakt:  Dr. Christine Goebel, c.goebel(at)lav.rlp.de, Tel. 0261 9129-117

Zur Kinderkur-Verschickung und ihrer Aufarbeitung

Einladung zu einem Vortrags- und Informationsabend im Landeshauptarchiv Koblenz

Dienstag, 11. Juni 2024, 18:00 Uhr, Karmeliterstraße 1-3, 56068 Koblenz

Nicht nur aufgrund der aktuellen Präsenz der Thematik der sogenannten „Verschickungskinder“ in der öffentlichen und politischen Diskussion, steht dieser Forschungsbereich im Mittelpunkt einer sehr erfolgreichen Kooperation zwischen dem Institut für Pädagogik der Universität Koblenz und dem Landeshauptarchiv Koblenz. Zwischen den 1950er bis in die 1990er Jahre wurden in Deutschland Tausende von Kindern in Kinderheime oder Sanatorien verschickt, um dort gesundheitlich behandelt zu werden. Die oft noch sehr kleinen Kinder wurden damals nicht von ihren Eltern oder Sorgeberechtigten begleitet. Sie waren, teilweise über mehrere Wochen, allein in einer fremden Umgebung mit sehr speziellen, von medizinischen Vorgaben geprägten Regeln. Im Rückblick war dieser Aufenthalt für die einen wenig bemerkenswert und unauffällig, andere erinnern sich jedoch an rigide pädagogische Maßnahmen, psychische Demütigungen, körperliche Gewalt, Medikamentenmissbrauch oder sexuelle Übergriffe. Da es auch in Rheinland-Pfalz etwa 80 solcher Einrichtungen der Kinderkur gab und viele Betroffene mit ihren oft nur bruchstückhaften Erinnerungen das „nagende“ Bedürfnis nach Aufarbeitung der Geschehnisse formulieren, wurde im Institut für Pädagogik unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Nicole Hoffmann dieser Bedarf nach persönlicher und gesellschaftlicher Aufarbeitung in mehreren Projekten aufgegriffen und den Betroffenen Hilfestellungen und Orientierungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt. Die Quellen des Landeshauptarchivs bilden dabei eine der Grundlagen der Forschung. 

Im Rahmen unserer Vortragsreihe über die Arbeitsschwerpunkte der Landesarchivverwaltung stellen wir diese Projekte zur Aufarbeitung der Verschickungserinnerungen und die Inhalte der Kooperation vor. Unter dem Titel "Nagende Fragen" - Zu Wegen des Umgangs mit Erlebnissen im Rahmen der Kinderkur-Verschickung wird Frau Prof. Dr. Nicole Hoffmann, Institut für Pädagogik, Universität Koblenz in die Thematik einführen und die Wege der wissenschaftlichen Aufarbeitung zur Unterstützung der Betroffenen vorstellen. Herr Dr. Jörg Pawelletz, Landeshauptarchiv Koblenz, präsentiert einen Überblick zu archivischen Quellen im Zusammenhang mit der Forschungsfrage „Verschickungskinder“ und zu Möglichkeiten und Einschränkungen bei der Recherche und Auswertung. Im Anschluss geben Frau Dr. Hannah Rosenberg, Frau Emilia Berg und Frau Nathalie Zeus, Institut für Pädagogik, Universität Koblenz unter dem Titel Trauma auf Rezept? Ein Projekt zum Schicksal von Verschickungskindern in Bildern Einblick in ein Projekt der Aufarbeitung und deren Ergebnisse.

Gerne stehen die Referentinnen und der Referent für Ihre Fragen und Anregungen zur Verfügung. Umfangreiches Informationsmaterial und eine Installation in Form eines „Verschickungskoffers“ bieten weitere Anregungen für den Austausch.

Wir freuen uns, Sie zu dieser Veranstaltung einladen zu dürfen! Bei einem Glas Wein wird sich die Möglichkeit für intensiven Austausch und Gespräch ergeben.

Kontakt:  Dr. Christine Goebel, c.goebel(at)lav.rlp.de, Tel.  0261 9129-117