Akten als nicht mehr benötigtes Altschriftgut von Behörden verbleiben in der Regel auch nach behördlicher oder territorialer/herrschaftlicher Herkunft (Provenienz) geordnet im Archiv. So können Sie auch gezielt in der Tektonik des Landeshauptarchivs Koblenz innerhalb der Buchstabengruppe A bis I, im Landesarchivs Speyer innerhalb der Buchstabengruppe A bis E, im Stadtarchiv Neuwied innerhalb der Buchstabengruppe A bis G sowie im Personenstandsarchiv innerhalb der Bestandsgruppe 657 recherchieren.

Für eine erste Archivrecherche zur Orts- und Heimatforschung können Sie in den Beständen der „Städte und Kommunen“ im Landeshauptarchiv Koblenz unter den Buchstabennummern D.01 und D.02 recherchieren, für das Landesarchiv Speyer finden sich diese Unterlagen unter der Buchstabennummer B.02.

Wenn Sie sich eine Übersicht über die vorhandenen Archivalien verschaffen, kann dies auch Anregung für ein Forschungsthema geben. Da viele Angelegenheiten auch im Schriftgut der vorgesetzten Behörden (wie Landratsämter, Regierungen, Oberpräsidien der Provinzen) oder Spezialbehörden (Forstämter, Gesundheitsämter, Provinzialschulkollegium), um nur wenige herauszugreifen, ihren Niederschlag gefunden haben, müssen je nach Thema auch deren Bestände herangezogen werden. 
Bestände und Archivalien zu den Provinzialbehörden sowie Regierungen und nachgeordneten bzw. Nachfolgebehörden finden sich in Koblenz unter den Buchstabennummern C.01 Und C.02, im Landesarchiv Speyer unter der Buchstabengruppe B sowie D, geordnet nach Ressorts.

Für die Zeit des Alten Reiches (vor 1794) treten an die Stelle neuzeitlicher Behörden die damals zeitgemäßen Territorien, Herrschaften, Klöster und Stifte sowie Adel und Städte als Entstehungsstellen von Geschäftsschriftgut, deren Bestände in beiden Landesarchiven unter der Buchstabennummer B, in Speyer unter C zu finden sind.

Es sollte allerdings auch beachtet werden, dass es neben nach ihrer Provenienz abgelegten Beständen in Archiven in geringerem Umfang auch Sammlungen gibt, welche in den Landesarchiven Koblenz und Speyer unter dem Buchstaben E eingeordnet sind. Ortsgeschichtlich relevant sind – um nur eine kleine Auswahl zu nennen –  Karten-  und Siegelsammlungen (Karten finden sich u. a. in den Koblenzer Beständen 702, 702KU und 702VK sowie in Speyer im Bestand W 1; Siegel u. a. in Koblenz in den Beständen 704, in Speyer in den Beständen Y 9 bis Y 11), Katasterunterlagen (in Koblenz unter dem Buchstaben F, Bestände der Nummer 533, 730 bis 737, in Speyer unter D.05, Bestände L 56 bis L 70), Schulchroniken und Nachlässe (in Koblenz unter den Beständen der Nummern 700 sowie Bestand 716, in Speyer unter B.01, Bestände mit dem Buchstaben V).

Aber auch Sammlungen zur Regional- und Alltagsgeschichte (in Speyer im Bestand Y 22) bzw. Landes- und Ortsgeschichte (in Koblenz in den Beständen der Nummer 708), zu Adeligen und andere Familien (in Koblenz in den Beständen 54A bis 54Z), Luftaufnahmen (in Koblenz im Bestand 709,001) oder die Fotosammlung der Bildagentur (Bestände der Nummer 710) bieten mögliche Quellen für Ihre Forschung. 

Dies stellt natürlich nur eine kleine, exemplarische Auswahl dar. Nehmen Sie auch gern vor Ihrem Archivbesuch Kontakt mit den Archivmitarbeiterinnen und Archivmitarbeitern auf. Vereinbaren Sie einen Beratungstermin, um Ihr Forschungsvorhaben zu besprechen und mögliche Fragen zu klären.